Orte in Lübeck mit Afrika-Bezug
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https://de.wikipedia.org/wiki/Togo_(Kolonie)
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„Mein lieber Bruder“, schrieb Trude, „sende dir heute als Gruß diese Karte mit der Ansicht deiner früheren Bildungsanstalt. Denkst du noch der Zeiten. Möchtest du nicht tauschen.“
Afrika war weit für Trude. Sie bedankte sich auf der Karte für das letzte Paket ihres Bruders. Leider waren alle darin enthaltenen Früchte „bis auf fünf Orangen total verfault“, aber bei einer Transportzeit von einem Monat war das natürlich kein Wunder. Die Ansichtskarte hat zum Glück besser gehalten. Carl Heinricy brachte sie wieder mit zurück nach Deutschland, wo sie fast einhundert Jahre später auf einer Messe für alte Postsachen und Münzen auftauchte.
Foto: Ansichtskarte, Slg. Jan Zimmermann
https://de.wikipedia.org/wiki/Togo_(Kolonie)
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„Aus Anlaß des 10jährigen Bestehens des Infanterie-Regiments „Lübeck“ (3. Hanseat.) Nr. 162 hat der Kameradschaftsbund der 76er und 162er auf dem Hofe der Marli-Kaserne dem Andenken der in Südwest-Afrika gefallenen ehemaligen Angehörigen des Regiments „Lübeck" einen Gedenkstein errichtet, der heute seine
Weihe empfangen und dann vom Kameradschaftsbunde an den Kommandeur des Regiments übergeben werden wird. Das Denkmal besteht, wie unsere Abbildung zeigt, aus einem mächtigen Findling, der sich auf einem mit Epheu bewachsenen, von kleinen Findlingen umrahmten Rondeel erhebt und in seiner oberen Hälfte
eine Bronzeplatte trägt, auf welcher die Widmung und die Namen der Gefallenen verewigt sind. ...
Den Gedenkstein umschließt in einem weiten Halbkreise eine mächtige Zyklopenmauer aus Granitblöcken, hinter der sich eine lebende Hecke erhebt. Die Kosten des Gedenksteines und seiner Anlagen sind aus freiwilligen Beiträgen seitens der Mitglieder des Kameradschaftsbundes, der kameradschaftlichen und sonstigen patriotischen Vereine, der Vereinen des Deutschen Abends u. a. aufgebracht worden.“
Die Tafel des Gedenksteins liegt heute, inzwischen fast unlesbar, auf dem Ehrenfriedhof an der Travemünder Allee.
Fotos: Gedenktstein und Kaserne: Ansichtskarten, Slg. Jan Zimmermann
https://de.wikipedia.org/wiki/Sultanat_Sansibar
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Erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts kam es zum Abschluss von Handelsverträgen zwischen den drei Hansestädten und afrikanischen Staaten. 1855/56 wurde der Vertrag zwischen dem 1847 entstandenen westafrikanischen Staat Liberia und den Hansestädten geschlossen, 1859 folgte der Vertrag mit dem Sultan von Sansibar an der afrikanischen Ostküste. Im Archiv der Hansestadt Lübeck ist eine Akte mit Verhandlungen und Vertrag erhalten. Der originale Vertrag in arabischer Schrift steckt in einer goldverzierten Seidentasche.
Sansibar bildete bis 1873 das Zentrum des Sklavenhandels an der Küste Ostafrikas. 1890 wurde Sansibar zum britischen Protektorat, aus dem es sich erst 1963 lösen konnte. 1964 vereinigte es sich mit dem benachbarten Tanganjika zum heutigen Staat Tansania.
Fotos: Handelsvertrag der drei Hansestädte mit dem Sultan von Sansibar, 1859 (Archiv der Hansestadt Lübeck); der Hafen von Sansibar, 1861
https://de.wikipedia.org/wiki/Sultanat_Sansibar
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Zur Überraschung des Kaisers sieht er auf dem Bahnsteig zwei Frauen, von denen die eine einen äthiopischen Orden trägt. Er bittet die Frauen in seinen Salonwagen, wo sie ihre Geschichte erzählen: Die ältere Frau ist die Mutter eines Lübecker Ingenieurs, der 1934 in Äthiopien gestorben war; die zweite Frau war seine damalige Gattin, die mit ihm in Äthiopien gewesen war. Im Auftrag der Regierung Äthiopiens war der Ingenieur mit Vermessungsarbeiten beauftragt. Der von dieser Geschichte gerührte Kaiser schenkt der alten Frau spontan 200 Dollar, damals umgerechnet 900 D-Mark. Und auch der Bürgermeister erhält auch ein Geschenk: eine Gedenkmünze aus Gold, keinen Orden, den dem Kaiser ist bekannt, dass in Hansestädten das Tragen von Orden nicht üblich ist.
Foto: Archiv der Lübecker Nachrichten / Hans Kripgans
https://de.wikipedia.org/wiki/Eurafrika
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Fotos: Archiv der Lübecker Nachrichten/Hans Kripgans, 11.1.1970
https://de.wikipedia.org/wiki/Eurafrika
https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Elfenbeink%C3%BCste#Die_unabh%C3%A4ngige_Republik_C%C3%B4te_d%E2%80%99Ivoire_1960_bis_2002
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Foto: Archiv der Lübecker Nachrichten/Hans Kripgans, 16.9.1970
https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Elfenbeink%C3%BCste#Die_unabh%C3%A4ngige_Republik_C%C3%B4te_d%E2%80%99Ivoire_1960_bis_2002
https://de.wikipedia.org/wiki/Black_Star_Line_(Ghana)
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1962 wird ein zweiter bei der LMG gebauter Frachter für Ghana folgen.
Foto: Archiv der Lübeck Nachrichten, Hans Kripgans, 10.5.1961
https://de.wikipedia.org/wiki/Black_Star_Line_(Ghana)
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Foto: Archiv der Lübeck Nachrichten/Hans Kripgans, 6.3.1952
https://www.filmothek.bundesarchiv.de/video/593861?q=Badima&xm=AND&xf%5B0%5D=_fulltext&xo%5B0%5D=CONTAINS&xv%5B0%5D=
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Im Auftrag des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung produziert Admasu Badima im selben Jahr einen viertelstündigen Film über sein Land: „Äthiopien, Kaiserreich zwischen gestern und morgen“. Die Dokumentation ist heute auf der Homepage des Bundesarchivs frei anzusehen.
Foto: Archiv der Lübecker Nachrichten/Hans Kripgans
https://www.filmothek.bundesarchiv.de/video/593861?q=Badima&xm=AND&xf%5B0%5D=_fulltext&xo%5B0%5D=CONTAINS&xv%5B0%5D=
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Foto: Archiv der Lübecker Nachrichten/Hans Kripgans, 18.8.1971
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Foto: Archiv der Lübecker Nachrichten/Hans Kripgans, 3.5.1972
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Foto: Archiv der Lübecker Nachrichten/Marianne Schmalz, 16.9.1972
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Eine Schildkröte
Eine Maske
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Sein letzter Roman "Afterlives" (2020) liegt leider noch nicht in deutscher Übersetzung vor, er behandelt zentral die deutsche Konialherrschaft in Afrika zur Zeit des ersten Weltkrieges. Erzählt wird die Geschichte von Ilyas, der als Kind in die deutsche Kolonialarmee gezwungen wurde, um als Gewehrträger (gun boy) zu arbeiten, und der am Ende als erwachsener Mann im KZ stirbt.
Schon 1988 wurde der Ägypter Nagib Mahfuz(1911 -2006) mit dem Nobelpreis für Literatur geehrt. Zur aktuellen Ausstellung in St. Annen und zum Thema Religion passt besonders gut sein Buch "Die Kinder unseres Viertels", hinter dessen Figuren sich Adam, Moses, Jesus und Mohammed verbergen. Von islamischen Fundamentalisten wurde der Roman schon Ende der 1950er-Jahre und bis heute geächtet, den die Frankfurter Rundschau so beschreibt: "Eine Parabel von der ewigen Spirale der Gewalt, vom Segen der Demokratie und vom Fluch des Vergessens".
Aktueller geht es nicht, eine Menschheitsgeschichte.
Die Literatur-Nobelpreisträgerin des Jahres 2007, Doris Lessing (1919 - 2013), im Iran geboren, lebte lange in Südafrika. Schon im Jahr 1950 erschien ihr Roman "The Grass is singing", der erst 30 Jahre (!) später auf Deutsch unter dem Titel "Eine afrikanische Tragödie" herauskam. Für mich eines der besten und berührendsten Bücher zur Rassenfrage.
Der nigerianische Autor Chicozie Obioma(*1986) gilt es zu entdecken: Selten hat mich ein Buch in den letzten Jahren so angefasst wie sein Roman „Das Weinen der Vögel“. Das Besondere: Die Geschichte wird erzählt von einem Chi, dem Schutzgeist der Hauptperson! In einem Anhang wird der Kosmos der Igbo-Religion erläutert. Dass passt wunderbar zu der aktuellen Afrika-Ausstellung in St. Annen.
Der Roman erzählt die tragische Liebesgeschichte eines Bauernsohns und einer höheren Tochter in Nigeria: "Dabei verbindet er eine hochaktuelle Dimension mit einer mythologischen und bleibt sprachlich und dramaturgisch höchst souverän." Besser geht es kaum: Blechtrommel-Qualität!
Obiomas erster Roman “Der dunkle Fluss“ – eine Bruder-Geschichte - ist leichter zu lesen, aber nicht minder empfehlenswert. Wenn der Autor so weiter schreibt, wird er irgendwann auch ein Literatur-Nobelpreisträger sein! Den Booker-Preis hat er schon.
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https://grass-haus.de/home
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In seinem Werk „Beim Häuten der Zwiebel“ erinnert sich Grass: "Der Kolonialwarenladen, ... den allein meine Mutter ... geschäftstüchtig führte – der Vater Wilhelm, Willy gerufen, dekorierte das Schaufenster, kümmerte sich um Einkäufe bei Grossisten und beschriftete Preisschilder –, ging mäßig bis schlecht.“ In Roman „Blechtrommel“ listet Grass Produkte und Marken auf, die es sicherlich auch im echten Geschäft seiner Eltern zu kaufen gab: „Haferflocken, Petroleum, Heringe, Korinthen, Mandeln, Pfefferkuchengewürze, Backpulver, Persil, Urbin, Maggi und Knorr, Kathreiner und Kaffee Hag, Vitello und Palmin, Essig-Kühne, Vierfruchtmarmelade, Fliegenfänger u.v.m.
Der Kolonialwarenladen dient Grass in der „Blechtrommel“ als Mikrokosmos für seine Figuren, in dem sich die Zeitläufte widerspiegeln.
https://grass-haus.de/home
https://vks.die-luebecker-museen.de/mit-tropenhelm-und-federhut-
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Mit dem Kolonialismus, der Verbreitung von Dampfschiffen und Eisenbahnen brach Ende des 19. Jahrhunderts auch ein neues Zeitalter für den Tourismus an. Orte, die normale Bürger bisher nur aus Büchern kannten, rückten plötzlich in greifbare Nähe und förderten das Fernweh vieler Menschen. So entschied sich auch das Lübecker Ehepaar Duderstadt zu der Reise. Die über 100 Objekte und 830 Fotografien, die sie mitbrachten, befinden sich heute in der Völkerkundesammlung der Lübecker Museen. Sie dokumentieren nicht nur den Luxus damaligen Reisen, sondern auch die kulturelle und natürliche Vielfalt des Kontinents, sondern bisweilen auch die Unterdrückung der Einheimischen und den damals beginnenden europäischen Raubbau an der afrikanischen Natur.
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Einen Sonderfall bildet Nayo Bruce, der mit seiner Familie im Tivoli-Theater auftrat. Bruce kam mit einer "Völkerschau" aus Togo nach Deutschland und entschied sich zu bleiben. Er machte sich rasch als Schausteller selbstständig. Die Familie bereist ganz Europa und trat bis 1940 in Deutschland auf.
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Dort befand sich auch ein Denkmal, das der "Verein ehemaliger China- und Afrikakrieger" Lübeck aufgestellt hatte. Dieser Verein widmete sich seit 1907 der Erinnerung an die deutschen Soldaten, die in den Kolonialkriegen gekämpft hatten. Derartige Kolonialvereine waren in Deutschland weit verbreitet und erfreuten sich bis in die Zeit des Nationalsozialismus größter Beliebtheit.
Was denken Sie: Wie könnte ein angemessener Umgang mit diesen Denkmalen aussehen?
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Neben der Geographischen Gesellschaft, die zur Gemeinnützigen Gesellschaft gehörte, gründete sich bald auch eine eigenständige Kolonialgesellschaft. Sie organisierte Vorträge und Tagung, präsentierte sich insbesondere auf der großen Deutsch-Nordischen Industriemesse, die 1895 auf dem Gelände des Guts Marli abgehalten wurde. Teil dieser Lübecker Weltausstellung war neben einer Marineschau auch eine Kolonialausstellung zum Thema Ostafrika. Bei einer Tasse sicherlich nicht fair produzierten Kaffees konnten die Gäste dort den Nachbau einer Kolonialen Station, ein Bergpanorama und eine Ausstellung von Exponaten des damals schon umstrittenen Kolonisatoren Carl Peters bewundern.
Foto-Rechte
Plakat wikiwand.com/de/Deutsch-Nordische_Handels-_und_Industrie-Ausstellung
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Während der französischen Besatzung gelangte eine Gruppe flüchtiger afrikanisch-karibischer Soldaten (die Napoleon zwangsrekrutiert hatte) nach Lübeck. Nach ihrer Entdeckung flohen sie – vermutlich vorbei am Holstentor und über Stockelsdorf nach Plön. Dort wurden sie jedoch inhaftiert und sollten zur Hinrichtung nach Lübeck zurückgeschickt werden.
Die farbigen Soldaten waren entschlossen, sich ihrer Auslieferung durch Suizid zu entziehen – sie konnten aber durch die Intervention des jungen Adligen Adam Ernst Rochus von Witzleben gerettet werden. Er und seine Mitschüler sammelten Geld und organisierten die Rückreise der Verfolgten über Kopenhagen in die Karibik. Ihr Anführer Francois Latour entschied sich jedoch, in Ostholstein zu bleiben. Er arbeitete als Fechtlehrer für den jungen Adeligen. Später heiratete er ein Dienstmädchen. Ihre Nachkommen sollen bis heute in der Region leben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Carl_von_Schimmelmann
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Hier wurden Kolonialwaren für den Lübecker Bedarf importiert. Aber der Hafen diente auch als Umschlagplatz für den Menschenhandel, insbesondere mit Personen afro-karibischer Herkunft aus den dänischen Kolonialgebieten. 1777 gingen hier vier Kindersklaven an Land, die der - heute berüchtigte - deutsch-dänische Sklavenhändler Heinrich Schimmelmann an die Herzogin von Mecklenburg verkauft hatte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Carl_von_Schimmelmann
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Sie wurden von bedeutenden Fachleuten studiert und in zeitgenössischen Reiseführern als besondere Lübecker Attraktion erwähnt.
Brehmer war Sohn des gleichnamigen Lübecker Bürgermeisters. Er ging in den 1850er Jahren als Kaufmann nach Liberia und in das heutige Gabun. Europäische Händler und Missionar:innen waren dort nicht sehr zahlreich und das Landesinnere war in Europa noch weitgehend unbekannt. Brehmer lebte auf einem Schiff, auf dem er Elfenbein und andere afrikanische Produkte gegen europäische Waren tauschte. Seiner medizinischen Neigung entsprechend fungierte er auch als Zahnarzt für die afrikanische Bevölkerung. Allerdings war er auch von den europäischen Vorurteilen seiner Zeit geprägt und behauptete, dass die Menschen in Zentralafrika Kannibalen seien.
Foto Rechte
Gorillas im Naturkundemuseum, Reproduktion eines Original Albumin-Lichtdruckes von Johannes Nöhring, 1867, Sammlung Museum für Natur und Umwelt, Foto: Stadtarchiv Lübeck
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Heinrich Brehmer (1830-1866), Landesbibliothek Kiel
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Den Spenden folgten Austausche von Briefen und Fotos, Lübecker Besuche in Äthiopien und Gegenbesuche von Klosterschwestern in Lübeck, Auftritte äthiopischer Musiker oder Vorführungen der traditionellen Kaffeezeremonie. So haben viele Gemeindemitglieder ein großes Wissen und viel Respekt für die äthiopische Kultur entwickelt. Nach 44 Jahren wurde der Äthiopienkreis 2021 aufgelöst.
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Da der Zoo zu abgelegen war, liefen die Geschäfte schlecht. Als ein späterer Betreiber damit drohte, die Tiere in der Stadt freizulassen, entzog ihm der Senat die Betriebserlaubnis. Schließlich wurde der Tierbestand nach Hamburg an den Zoo Hagenbeck und Berlin verkauft.
1950 gründete die Dompteurin Lotte Walther einen neuen Zoo im Stadtteil Israelsdorf, der sieben Löwen zeigte. Er war wegen der Haltungsbedingungen der Tiere umstritten und wurde 2010 geschlossen.
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Zeigen Sie uns Ihr Lübecker Löwenfoto!
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Kennen Sie Beispiele für solche Zuschreibungen? Wissen Sie den Grund, warum der Ort "Kamerun" genannt wurde?
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Peter Heyling (ca. 1607-1652) war Sohn eines Lübecker Goldschmiedes. Er studierte Jura, Theologie und Fremdsprachen in Paris, um Missionar zu werden. Anschließend studierte er in Ägypten und Jerusalem Arabisch. 1634 reiste er nach Äthiopien und war am Hof des König Fasilides (1632–1667) als Minister, Lehrer, Arzt und Theologe tätig. Auf der Rückreise durch den Sudan kam er unter ungeklärten Bedingungen ums Leben und wurde schnell zu einem Märtyrer erklärt. So begann eine Legendenbildung, die mit diesem Buch ihren Höhepunkt erreichte.
https://st-annen-museum.de/geheimnis-mittelalter
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Sie stand in der 1629 abgerissenen St. Jürgen-Kapelle vor den Toren der Stadt und gab dem Vor-Ort den Namen St. Jürgen, den es heute noch trägt.
Wer ist der heilige St. Jürgen oder St. Georg? Ursprünglich aus Kappadokien in der heutigen Türkei stammend, gelangte Georg als Soldat in die nordafrikanische Stadt Silena der Provinz Libya, die er von einem grausamen Drachen befreite. Aus Dankbarkeit ließ sich der Legende nach die gesamte Bevölkerung der Stadt taufen. Das Martyrium soll der Heilige um 300 während der Christenverfolgungen unter Diokletian erlitten haben.
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Zunächst waren Konserven hauptsächlich für die Kolonien bestimmt. Sie dienten der Versorgung von Forschungsreisen oder für koloniale Armeen. Aber auch die deutschen Siedler:innen in Afrika sollten so in den Genuss gewohnter Speisen kommen. So bestand ein enger, aber heute vergessener Zusammenhang zwischen Kolonialismus, Industrialisierung und dem Wohlstand Lübecks.
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Erasmi-Werbung, Fotoarchiv HL
Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk
https://vks.die-luebecker-museen.de/aegyptensammlung
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Definition: Othering beschreibt den Prozess, sich selbst und sein soziales Image hervorzuheben, indem man Menschen mit anderen Merkmalen als andersartig, „fremd“ klassifiziert bzw. stereotypisiert. Es findet also eine betonte Unterscheidung und Distanzierung von „den Anderen“ statt, sei es wegen des Geschlechts, der sexuellen Orientierung, der Religionszugehörigkeit, der ethnischen Zugehörigkeit, der Nationalität, der sozialen Stellung innerhalb einer Gesellschaft, wie z. B. der Klassenzugehörigkeit, der Ideologie oder auch vermeintlicher biologischer Unterscheidungskriterien zwischen Menschen (vgl. Rasse bzw. Rassismus). Siehe: Othering – Wikipedia
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Was war Katharina passiert? Der Legende nach gab der römische Kaiser Maxentius 305 n. Chr. im ägyptischen Alexandrien der Bevölkerung der ägyptischen Stadt Alexandria den Befehl, den Göttern zu huldigen. Die schöne und begabte Christin Katharina weigerte sich. In einer Dispitation widerlegte sie fünfzig kaiserliche Philosophen, die sich schließlich taufen ließen. Um Katharina zu martern, ließ der Kaiser ein Rad mit Nägeln und Messern errichten, das aber von Engeln zerstört wurde, ehe es zum Einsatz kam. Nach ihrer Enthauptung brachten Engel ihren Leichnam auf den Berg Sinai.
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Sie ist auf dem Wappen zu erkennen, das auf dem Porträt des Lübecker Kaufmanns Mathias Mulich zu sehen ist. Die Wahl des Motivs könnte im Tuchhandel der Familie begründet sein, da der nordafrikanische Heilige Mauritius als Patron der Kaufleute und Tuchmacher galt. Die Inszenierung als nackter Mann mit brennenden Zweigen ist allerdings sehr ungewöhnlich, denn meist wird Mauritius als zeitgenössisch gerüsteter Ritter gezeigt. Eine große Zahl von sog. „Mohrenwappen“ entstand im 15. und 16. Jahrhundert und war in dieser Zeit wohl Ausdruck des allgemein wachsenden Interesses an der außereuropäischen Welt.
Das Regimentsholz des Ältermannes der Lübecker Tabakspinner belegt, dass sich der Handel mit Tabak und dessen Konsum in der Hansestadt Ende des 17. Jahrhunderts fest etabliert hatte. Der für Lübeck in der Zeit sicher exotisch anmutende dunkelhäutige Mann mit Ohrringen und Turban weist entweder auf die entfernte Herkunft des Tabaks oder auf die in dessen Anbau und Herstellung eingesetzten afrikanischen Sklaven hin.
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Jacob van Utrecht (geb. um 1479 gest. nach 1525), Mathias Mulich (1470-1825), St. Annen-Museum
Tabakspinner Regimentsholz, St. Annen-Museum
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Der Handel mit Kolonialwaren wie Kaffee oder Tabak boten Lübecker Kaufleuten die Chance, schnell zu Wohlstand zu kommen, der sich bis heute in prunkvollen Häusern in der Altstadt widerspiegelt. Die Firma Drefalt in der Königstraße 19 wurde von Eduard Rabe (Foto) aufgebaut, der den Kaffee-Handel seines Vorgängers Behn erheblich erweiterte. So gelang es Rabe, zu einem der angesehensten Kaufleute der Stadt und schließlich sogar zu einem einflussreichen Senator aufzusteigen. Die in fernen Ländern erworbenen Waren dürften damals (wie heute) in den meisten Fällen unter unfairen Bedingungen produziert worden sein. So importierte Drefalt u.a. Zigarren aus kubanischem Tabak, ein Rohstoff, der bis 1886 noch von afro-amerikanischen Sklaven produziert wurde.
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Die Fassade wurde in der Zeit des Nationalsozialismus entfernt. Die architektonische Erinnerung an die fruchtbare Zeit des Zusammenlebens fehlt bis heute.
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Foto 1880 Fotoarchiv HL
Aufnahme 2021 Phasus, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
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Schiffsmodell, St. Annen Museum
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