Orte in Lübeck mit Afrika-Bezug
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Sie ist auf dem Wappen zu erkennen, das auf dem Porträt des Lübecker Kaufmanns Mathias Mulich zu sehen ist. Die Wahl des Motivs könnte im Tuchhandel der Familie begründet sein, da der nordafrikanische Heilige Mauritius als Patron der Kaufleute und Tuchmacher galt. Die Inszenierung als nackter Mann mit brennenden Zweigen ist allerdings sehr ungewöhnlich, denn meist wird Mauritius als zeitgenössisch gerüsteter Ritter gezeigt. Eine große Zahl von sog. „Mohrenwappen“ entstand im 15. und 16. Jahrhundert und war in dieser Zeit wohl Ausdruck des allgemein wachsenden Interesses an der außereuropäischen Welt.
Das Regimentsholz des Ältermannes der Lübecker Tabakspinner belegt, dass sich der Handel mit Tabak und dessen Konsum in der Hansestadt Ende des 17. Jahrhunderts fest etabliert hatte. Der für Lübeck in der Zeit sicher exotisch anmutende dunkelhäutige Mann mit Ohrringen und Turban weist entweder auf die entfernte Herkunft des Tabaks oder auf die in dessen Anbau und Herstellung eingesetzten afrikanischen Sklaven hin.
Foto-Rechte
Jacob van Utrecht (geb. um 1479 gest. nach 1525), Mathias Mulich (1470-1825), St. Annen-Museum
Tabakspinner Regimentsholz, St. Annen-Museum