Orte in Lübeck mit Afrika-Bezug
Verorten Sie Ihre Beiträge auf der Stadtkarte. Ein Klick auf die Ortsmarkierung zeigt Ihnen den Beitrag als Text, Video, Sound oder Bild über der Karte an. Sie können die Posts auch Schlagworten filtern.

https://kunsthalle-st-annen.de
mehr lesen
Die Siebdrucke stammen aus der Sammlung der Kunsthalle St. Annen. A. R. Penck präsentiert hier eine Vision des Jägers und seiner Beute. Wie so oft in seinen Werken hat Penck auch hier Bezug auf die politischen und gesellschaftlichen Ereignisse seiner Zeit genommen. Das Werk kann als Metapher für unsere Zeit gelesen werden: Der Krieger, der aus längst vergangenen Zeiten stammt, repräsentiert den modernen Menschen, der auf der Suche nach etwas ist. Der Löwe kann die Natur symbolisieren, die sowohl mächtig als auch bedroht ist. Der Jäger und das Tier sind durch das Spiel mit den Überlagerungen in Pencks Werk eng miteinander verbunden, sowohl visuell, als auch in Bezug auf ihr Schicksal.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass hier die Beziehung zwischen DDR und BRD thematisiert werden. Beide überlagern und gleichen sich, sind aber dennoch verschieden.
Siebdrucke A.R. Penck (Ralf Winkler) (1939-2017)
Jäger I-IV, 1994
Folge von 4 Siebdrucken, jeweils 80 x 110 cm
Inv. Nr. 1995/22 a-d
Verein der Freunde des Museums, Lübeck
Foto-Rechte
A.R. Penck © VG Bild-Kunst, Bonn 2022
https://kunsthalle-st-annen.de

mehr lesen

mehr lesen
Sie ist auf dem Wappen zu erkennen, das auf dem Porträt des Lübecker Kaufmanns Mathias Mulich zu sehen ist. Die Wahl des Motivs könnte im Tuchhandel der Familie begründet sein, da der nordafrikanische Heilige Mauritius als Patron der Kaufleute und Tuchmacher galt. Die Inszenierung als nackter Mann mit brennenden Zweigen ist allerdings sehr ungewöhnlich, denn meist wird Mauritius als zeitgenössisch gerüsteter Ritter gezeigt. Eine große Zahl von sog. „Mohrenwappen“ entstand im 15. und 16. Jahrhundert und war in dieser Zeit wohl Ausdruck des allgemein wachsenden Interesses an der außereuropäischen Welt.
Das Regimentsholz des Ältermannes der Lübecker Tabakspinner belegt, dass sich der Handel mit Tabak und dessen Konsum in der Hansestadt Ende des 17. Jahrhunderts fest etabliert hatte. Der für Lübeck in der Zeit sicher exotisch anmutende dunkelhäutige Mann mit Ohrringen und Turban weist entweder auf die entfernte Herkunft des Tabaks oder auf die in dessen Anbau und Herstellung eingesetzten afrikanischen Sklaven hin.
Foto-Rechte
Jacob van Utrecht (geb. um 1479 gest. nach 1525), Mathias Mulich (1470-1825), St. Annen-Museum
Tabakspinner Regimentsholz, St. Annen-Museum