Hallo Afrika in Lübeck!
2022 zeigen die LÜBECKER MUSEEN drei Ausstellungen zu Afrika in Lübeck. Mit dieser Webseite verlassen wir die Museumsräume und fragen Sie: Was verbindet Sie mit Afrika? Welche afrikanischen Traditionen leben in Lübeck heute? Welche Spuren kolonialer Geschichte kennen Sie in der Stadt? Wir erinnern wir uns an diese Zeit?
Wir wollen die Gegenwart und die heutige Stadtgesellschaft in die Ausstellungen miteinbeziehen, den Stimmen der afrikanischen Migrant:innencommunity Gehör verschaffen, sowie bisher unbekannte Orte und Erzählungen unserer gemeinsamen Geschichte und Gegenwart im urbanen Raum sichtbar machen.
Das Projekt lebt von Ihren Beiträgen! Wir laden Sie ein, sich einzubringen und mit anderen in Kontakt zu treten!

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Jemandem, die Hand zu reichen und zu halten. Freundschaft. Einheit. Zusammenhalt. Offenheit für Neues und Anderes.
Ich wünsche mir ein bisschen mehr Liebe in dieser Welt.

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Erwartungsvolle Blicke. Hoffnungsvoll, zuversichtlich.
Verzweiflung, Sorgen im Verborgenen. Angst.
Traurig, hoffnungslos.
Zusammenhalt.
Um loszulassen, gemeinsam tanzen.
Unbeschwertheit.
Die Erfahrungen, die ich machen durfte, und die Erinnerungen, die ich sammeln durfte, haben mein Herz berührt. Bewegen mich nach wie vor.
Ich bin dankbar für jedes Gefühl von Menschlichkeit.

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Prägnante Sätze während meines Aufenthalts
„Nimm so wenig europäische Kleidung mit wie möglich!“
„Keine Jeans tragen, nicht zu eng, nicht so kurz.“
„Kleider? Ja! Nicht so kurz nicht zu eng.“
Traditionell, ja bitte. Unbedingt!
„Wir lassen dir schöne Kleider anfertigen, ja? Dann sieht man, dass du dazu gehörst.“
„Schöne neue Kleider, Schöne neue Schnitte, Schöne neue Farben, Schöne neue Muster, bin ich vielleicht doch glücklich?“
„Très belle ma fille. “
„Du siehst richtig afrikanisch aus!“
„Goldschmuck, am besten viel und auffallend. Die sollen doch sehen, dass wir es in Deutschland guthaben.“
„Lächle doch mal, du bist doch glücklich hier. Das muss man auf den Fotos sehen!“
„Wir müssen viel Familie besuchen, mach dich schick und zieh dir bequeme Schuhe an.“
„Sprüh dich ausreichend mit Insektenspray ein, sonst wirst du gebissen!“
„Es ist viel zu heiß, ich will nach Hause…“
„Warum sehen die Pferde hier alle so depressiv aus?“
Das Zusammenleben
Gegenseitige Unterstützung und gemeinsames Wirken, gemeinsames Essen und gemeinsames Schlafen, prägen die Zeit in Linguère bei meiner Großmutter.
Nach mehr als zehn Jahren seine Oma wieder in den Arm zu nehmen, ist der schönste Moment von dieser Reise gewesen. Die Wärme und Geborgenheit, die in den Armen dieser kleinen Frau zu finden sind, sind so überwältigend, dass man sie mit Freudentränen hätte überschwemmen können.
3 Uhr morgens aus dem Tiefschlaf geweckt werden, denn der Muezzin ruft und man spürt wie sich die ganze Nachbarschaft in Bewegung setzt. Alt wie jung, alle müde und erschöpft steht auf um sich zu waschen und zu beten und sich danach wieder schlafenzulegen. Alle besitzen den gleichen Nenner. Viele teilen dieselben Erfahrungen. Man fühlt sich nicht so fremd und allein.
Die Ruhe und Sorglosigkeit gewinnen diese Menschen durch den Glauben an etwas. Ihre Welt ist klein, so dass sie wenig haben, um das sie sich den Kopf zerbrechen müssen und sich deshalb auf wichtige Dinge konzentrieren können. Ob man das beneiden kann?
Neues Essen, neue Geschmäcker, neue Authentik
Es sind 4-6 Frauen, die vormittags das Mittagessen für alle Familienmitgliedern, die auf dem Hof leben zubereiten.
Thiebu Djeune (Reis mit Fisch) mit all den typischen Zutaten zu kochen, die auch in den Lübecker Asia-Läden nicht aufzufinden sind.
Thiebu Ginaar (Reis mit Hähnchen), würzig und scharf, welches meine Schärfetoleranz deutlich erweitert hat.
JubJub (Baobab-Frucht) und Ditakh (Detarium Senegalese), eine süß-saure fädige Frucht welche ich und meine Cousine tagsüber naschen, während sie mir Wolof und ich ihr Englisch und ein paar deutsche Worte beibringe.
Mittagessen wird serviert: 4 große runde Aluminium Platten auf Decken im Innenhof ausgelegt, eine Ansammlung von Kindern und Erwachsenen drumherum. Eng beieinander, schmatzend, das Essen schmeckt gut.
Á la Fin
Und plötzlich…sollte ich nach nur zweieinhalb Wochen nach Hause fahren. Mit dem Wissen zu Hause erwarte mich bloß ein großer Stapel Aufgaben, denen ich mich gerne entziehen würde. Mein Abitur rückt näher und ich kann nicht weglaufen. All die Verantwortung, der Stress und die Zukunftssträuben. Lasten, die mir diese Reise von den Schultern genommen hat und die ich nun freiwillig wieder aufladen sollte.
„Augenblick verweile noch, ich will nicht gehen.“
Warum gehen, wenn es gerade so schön ist?
Warum muss ich meine Oma verlassen, all die Verwandten die mir extra Obst kaufen, damit ich nicht zu großes Heimweh habe, alle meine lieben Cousinen und Cousins, die ich trotz Verständnisschwierigkeiten so lieb gewonnen haben, als hätte ich viele neue Geschwister gewonnen.
Meine Freude war also temporär, permanent wie meine Spuren im Sandstrand.
Und doch freute ich mich wieder in meine Stadt zurückzukehren. In mein gewohntes Umfeld zu kommen und mein gewohntes Leben zu leben.
Mein Zuhause, Mein Bett, Meine Küche, Mein Essen.
Mein unkompliziertes Lübeck
Bei der Busfahrt immer wieder neue Ornamente an den Häusern zu entdecken und abends beim Spazierengehen durch die Altstadtgassen deutsche Literatur in abgelegten Kartons zu finden.
13 Stunden Rückreise und Oh, wie sehr ich die kühle Luft des Winters in Kombination mit einer schönen heißen Dusche vermisst hatte.
Und das erste was ich zuhause aß war Pasta, gute alte cremige Pasta!

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Erwartungsvolle Blicke. Hoffnungsvoll, zuversichtlich.
Verzweiflung, Sorgen im Verborgenen. Angst.
Traurig, hoffnungslos.
Zusammenhalt.
Um loszulassen, gemeinsam tanzen.
Unbeschwertheit.
Die Erfahrungen, die ich machen durfte, und die Erinnerungen, die ich sammeln durfte, haben mein Herz berührt. Bewegen mich nach wie vor.
Ich bin dankbar für jedes Gefühl von Menschlichkeit.

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Bilder: Lübeckische Anzeigen, 18.4.1789; der Lübecker Hafen mit Segelschiffen von der Holstenbrücke aus gesehen, 1822; Lübeckische Anzeigen, 6.7.1782
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Foto: Archiv der Lübecker Nachrichten/Marianne Schmalz, 16.9.1972

https://vks.die-luebecker-museen.de/mit-tropenhelm-und-federhut-
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Mit dem Kolonialismus, der Verbreitung von Dampfschiffen und Eisenbahnen brach Ende des 19. Jahrhunderts auch ein neues Zeitalter für den Tourismus an. Orte, die normale Bürger bisher nur aus Büchern kannten, rückten plötzlich in greifbare Nähe und förderten das Fernweh vieler Menschen. So entschied sich auch das Lübecker Ehepaar Duderstadt zu der Reise. Die über 100 Objekte und 830 Fotografien, die sie mitbrachten, befinden sich heute in der Völkerkundesammlung der Lübecker Museen. Sie dokumentieren nicht nur den Luxus damaligen Reisen, sondern auch die kulturelle und natürliche Vielfalt des Kontinents, sondern bisweilen auch die Unterdrückung der Einheimischen und den damals beginnenden europäischen Raubbau an der afrikanischen Natur.
https://vks.die-luebecker-museen.de/mit-tropenhelm-und-federhut-