Hallo Afrika in Lübeck!
2022 zeigen die LÜBECKER MUSEEN drei Ausstellungen zu Afrika in Lübeck. Mit dieser Webseite verlassen wir die Museumsräume und fragen Sie: Was verbindet Sie mit Afrika? Welche afrikanischen Traditionen leben in Lübeck heute? Welche Spuren kolonialer Geschichte kennen Sie in der Stadt? Wir erinnern wir uns an diese Zeit?
Wir wollen die Gegenwart und die heutige Stadtgesellschaft in die Ausstellungen miteinbeziehen, den Stimmen der afrikanischen Migrant:innencommunity Gehör verschaffen, sowie bisher unbekannte Orte und Erzählungen unserer gemeinsamen Geschichte und Gegenwart im urbanen Raum sichtbar machen.
Das Projekt lebt von Ihren Beiträgen! Wir laden Sie ein, sich einzubringen und mit anderen in Kontakt zu treten!

https://www.hausderkulturen.eu/files/bilder/IKW%20Veranstaltungsprogramm%202022.pdf
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Sein letzter Roman "Afterlives" (2020) liegt leider noch nicht in deutscher Übersetzung vor, er behandelt zentral die deutsche Konialherrschaft in Afrika zur Zeit des ersten Weltkrieges. Erzählt wird die Geschichte von Ilyas, der als Kind in die deutsche Kolonialarmee gezwungen wurde, um als Gewehrträger (gun boy) zu arbeiten, und der am Ende als erwachsener Mann im KZ stirbt.
Schon 1988 wurde der Ägypter Nagib Mahfuz(1911 -2006) mit dem Nobelpreis für Literatur geehrt. Zur aktuellen Ausstellung in St. Annen und zum Thema Religion passt besonders gut sein Buch "Die Kinder unseres Viertels", hinter dessen Figuren sich Adam, Moses, Jesus und Mohammed verbergen. Von islamischen Fundamentalisten wurde der Roman schon Ende der 1950er-Jahre und bis heute geächtet, den die Frankfurter Rundschau so beschreibt: "Eine Parabel von der ewigen Spirale der Gewalt, vom Segen der Demokratie und vom Fluch des Vergessens".
Aktueller geht es nicht, eine Menschheitsgeschichte.
Die Literatur-Nobelpreisträgerin des Jahres 2007, Doris Lessing (1919 - 2013), im Iran geboren, lebte lange in Südafrika. Schon im Jahr 1950 erschien ihr Roman "The Grass is singing", der erst 30 Jahre (!) später auf Deutsch unter dem Titel "Eine afrikanische Tragödie" herauskam. Für mich eines der besten und berührendsten Bücher zur Rassenfrage.
Der nigerianische Autor Chicozie Obioma(*1986) gilt es zu entdecken: Selten hat mich ein Buch in den letzten Jahren so angefasst wie sein Roman „Das Weinen der Vögel“. Das Besondere: Die Geschichte wird erzählt von einem Chi, dem Schutzgeist der Hauptperson! In einem Anhang wird der Kosmos der Igbo-Religion erläutert. Dass passt wunderbar zu der aktuellen Afrika-Ausstellung in St. Annen.
Der Roman erzählt die tragische Liebesgeschichte eines Bauernsohns und einer höheren Tochter in Nigeria: "Dabei verbindet er eine hochaktuelle Dimension mit einer mythologischen und bleibt sprachlich und dramaturgisch höchst souverän." Besser geht es kaum: Blechtrommel-Qualität!
Obiomas erster Roman “Der dunkle Fluss“ – eine Bruder-Geschichte - ist leichter zu lesen, aber nicht minder empfehlenswert. Wenn der Autor so weiter schreibt, wird er irgendwann auch ein Literatur-Nobelpreisträger sein! Den Booker-Preis hat er schon.
