Hallo Afrika in Lübeck!
2022 zeigen die LÜBECKER MUSEEN drei Ausstellungen zu Afrika in Lübeck. Mit dieser Webseite verlassen wir die Museumsräume und fragen Sie: Was verbindet Sie mit Afrika? Welche afrikanischen Traditionen leben in Lübeck heute? Welche Spuren kolonialer Geschichte kennen Sie in der Stadt? Wir erinnern wir uns an diese Zeit?
Wir wollen die Gegenwart und die heutige Stadtgesellschaft in die Ausstellungen miteinbeziehen, den Stimmen der afrikanischen Migrant:innencommunity Gehör verschaffen, sowie bisher unbekannte Orte und Erzählungen unserer gemeinsamen Geschichte und Gegenwart im urbanen Raum sichtbar machen.
Das Projekt lebt von Ihren Beiträgen! Wir laden Sie ein, sich einzubringen und mit anderen in Kontakt zu treten!
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So lautete das Programm der Veranstaltung am Samstag, 14.05.2023 von 11 bis 17 Uhr im Industriemuseum Herrenwyk Geschichtswerkstatt, zum Abschluss der
Ausstellungsreihe AFRIKA und LÜBECK - eine Spurensuche.
Dieser Aktionstag fand In Zusammenarbeit mit der Völkerkundesammlung und dem Forum für Migranten in der Hansestadt Lübeck, statt. Viele Menschen kamen - ob mit oder ohne Migrationshintergrund. Es gab die Möglichkeit, sich auszutauschen, zu vernetzen und eigene Initiativen und Vereine vorzustellen.
Geflüchtete Menschen aus der Ukraine, aber
auch aus Afrika und aus dem Nahen Osten mit ihren Fluchterfahrungen griffen zu Wort.
Besonders interessant waren 2 Gäste auf dem roten Sofa, Flüchtlinge aus dem Flüchtlingsjahr 2015, die über ihren Fluchtweg berichteten.
• Einer von ihnen, Efrem T., erzählte von seiner langen Reise von
Eritrea nach Deutschland, durch den Sudan, Libyen, Lampedusa
und Italien. Eine gefährliche Reise mit vielen Opfern von Betrügern,
Entführungen und Todesfällen.
• Der zweite, Muhammed M., erzählte von seiner Reise mit seiner
Familie aus den kurdischen Gebieten im Nordirak über die Türkei
und den Balkan nach Deutschland.
• Flüchtlinge aus der Ukraine boten Musik und Kultur.
Polina Abramova spielt Bandura nach dem Motto "So klingt die
Ukraine".
• Helena Ruff hat vielen Besuchern ukrainische Blumenkränze,
VINOK genannt, geflochten.
• Die Märchenerzählerin Petra Jankowsky liest drei geheimnisvolle
und fantastische Märchen aus Afrika, Osteuropa und dem Nahen
Osten.
• Stella Barsch führte durch die Sonderausstellung AFRIKA IN
LÜBECK, umrahmt von afrikanischem Trommeln und Gesang
Zum Abschluss des Tages präsentierten Caglar Yigitogullari und Janine Gerber, „Circle. The Birth of Prayer - Kreis.Lauf“ über das Leiden der Yeziden, in einer rituellen Performance, die unter die Haut geht
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Das Forum für Migrantinnen und Migranten in der Hansestadt Lübeck wurde im Jahr 2007 gegründet und ist eine außerhalb der Verwaltung der Hansestadt Lübeck geführte Interessenvertretung.
Das Forum vertritt die Belange der Einwohnerinnen und Einwohner der Hansestadt Lübeck mit Migrationshintergrund.
Das Forum ist unabhängig, überparteilich und überkonfessionell, tritt für Völkerverständigung und ein friedliches Zusammenleben aller in Lübeck lebender Menschen ein und verpflichtet sich der Gleichberechtigung der Geschlechter und der Kulturen.
Das Forum beteiligt sich aktiv an der Umsetzung des kommunalen Integrationskonzepts in der Hansestadt Lübeck. Es begleitet die Umsetzung der interkulturellen Öffnung Sozialer Dienste und der interkulturellen Öffnung der Stadtverwaltung.
Die in seinerzeit hier lebende Afrikaner waren an Anfang, bei der Gründung dabei. Hier erinnert man sich an ehemalige Vorstandsmitglieder wie Herrn Filiga ZOROM aus Burkina Fasso, an Frau Veronica HOTZEL aus Südafrika und an Herrn Bacar GADJI aus dem Senegal.
Heute ist Herr Chiedu UZONWANNE aus Nigeria, Afrikas Mann im Forum.
Die Afrikaner in Lübeck haben immer kulturelle, politisch und sozial in die Aktivität des Forums mitgewirkt.
Das Forum bleibt auch eine Kontaktmöglichkeit für alle in Lübeck neu ankommende Afrika.
Hierdurch kann man Kontakt zu Landsleuten, zu kulturellen Veranstaltungen und Kontakten an andere in Lübeck lebenden Kulturen.
Herr Chiedu UZONWANNE hat hier als Schwerpunkt: Strategien gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit & Diskriminierung und ist zu erreichbar unter der
Geschäftsstelle des Forums für Migrantinnen und Migranten
Hansestadt Lübeck
Fachbereich Wirtschaft und Soziales
2.000.2 Stabsstelle Integration
Kronsforder Allee 2 – 6 (Haus Trave)
23560 Lübeck
Tel.: 0451 / 122 - 1219
Fax: 0451 / 122 - 951 1219
E-Mail: forum.integration@luebeck.de
Quelle:
http://forum-hl.de/
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Die Afrikanische Gemeinschaft in Lübeck besteht aus Gastarbeiter, Studenten, Flüchtlinge, sowie aus deutsche-Afrikaner (Afrodeutsche: ein Elternteil stammt aus Afrika, der andere aus Deutschland), die hier beheimatet sind. Die meisten Afrikaner hier kommen aus Nigeria, Ghana, dem demokratischen Republik Kongo und Eritrea
Es gibt kaum eine Schule oder eine Kita in der Hansestadt, in der afrikanische oder Afrodeutsche Kinder abwesend sind. Über 40 Afrikaner besuchen die Hochschulen Lübeck.
2 Kirchengemeinde aus Ghana und aus dem demokratischen Republik Kongo existieren in Lübeck.
Eine Gruppe aus dieser Gemeinschaft besucht am Sonntag 17.07.2022 die Ausstellung „heilige Zeichen - Brisante Objekt – Religiose Vielfalt Afrikas, in der St-Annen-Museum in Lübeck
Es war eine sehr emotionale Begegnung mit Relikten aus der fernen Heimat, die seit hunderten von Jahr im europäischen Keller oder Museum liegen. Es wurde viel diskutiert über das Thema „Rücksenden oder Beibehalten den afrikanischen Kunstwerken“.
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Ich wuchs im Lübecker Stadtteil Sankt-Jürgen auf, in meiner deutschen und afrikanischen Umgebung.
Zu Hause sprechen wird sowohl Deutsch als auch Senegalesisch. Als meine Geschwister und ich noch klein waren, war es zu Hause so organisiert, dass mein Mutter nur Senegalesisch mit uns sprach und mein Vater Deutsch.
An Wochenenden schlief ich ab und zu Mal bei meinen deutschen Spielkameraden und Freunden oder sie bei mir. Ich habe mich immer sehr wohl bei ihnen gefühlt und meine Eltern haben sich auch immer gefreut, wenn sie bei uns waren.
Mit dem afrikanischen Essen, das meine Eltern uns anboten, kamen meine Freunde aber nicht zurecht. Pommes, Wurst und Mac Donalds schmeckten uns besser.
Wenn ich mit dem Bus fahre, fragen mich manchmal ältere Menschen: „Du sprichst ein akzentfreies Deutsch. Aber woher kommst du?“. Damit lassen sie mich, ohne es zu wissen, spüren, dass ich für sie nicht zu diesem Deutschland im Jahr 2022 gehöre. Meine Standardantwort ist immer: „Ich komme aus dem Stadtteil Sankt-Jürgen!“ und ich sehe dann in ihren Gesichtern, dass sie denken, ich würde mich über sie lustig machen. Aber nein! In der Tat bin ich ein ganz normaler Junge aus dem Lübecker Stadtteil Sankt-Jürgen.
Und glauben Sie mir, wenn ich für einen längeren Aufenthalt in Senegal bin, vermisse ich Lübeck manchmal. Als Kind fragte ich meine Eltern dann immer: „Wann gehen wir wieder nach Hause?“. Da sprang mein Vater auf und sagte sofort: „Hey junger Mann, ich bin gerade zu Hause und du willst mich von hier wegbringen? Pass auf, was du da sagst!“.
Und dann fing die Diskussion mit ihm an, über das Zuhause und die Heimat. Irgendwann kamen wir auf den gleichen Nenner und einigten uns auf die Lösung, die auch Realität ist: sein zu Hause ist Lübeck aber seine Heimat ist der Senegal. Meine Heimat und mein Zuhause ist Lübeck.
Ich stellte ihm sehr oft die Frage: „Papa, was ist eigentlich Heimat? Was ist zu Hause?“. Er hat viel geredet und ich hatte immer den Eindruck, er könne es mir nicht genauer erklären. Oder vielleicht habe ich ihn nur nicht verstanden.
Aber eines Tages, als wir im Senegal waren und einen Freund von ihm in meinem Viertel von Dakar besuchten, wo er früher gelebt hatte, gingen wir durch die Straße, wo er damals als Kind und Jugendlicher Fußball gespielt hat. Wir gingen an einer alten Frau vorbei, die vor einem Haus auf einer Bank saß. Als wir ein Stück an ihr vorbeigegangen waren, sagt die Frau: „Bist du es nicht?“. Mein Vater blieb stehen, macht drei Schritte zurück und sagte: „Ja ich bin es!“ und die Frau erwiderte: „Du gehst einfach an mir vorbei ohne mir „guten Tag“ zu sagen? Vor nicht allzu langer Zeit liefst du hier halbnackt an mir vorbei und spieltest mit deinen Freunden und heute ignorierst du mich?“
Mein Vater entschuldigte sich bei der Frau, umarmte sie, drehte sich zu mir um und sagte „Junge, Du wolltest wissen was Heimat ist? Das ist Heimat. Ein Ort an dem du Menschen triffst, die über dich, deine Kindheit und deine Jugend erzählen können!“
Und das erlebe ich jeden Tag in meinem Stadtteil Sankt-Jürgen in Lübeck. Ich treffen immer Frau Wünsch und Herrn Schrötter, die mir immer sagten: „Du bist aber wieder gewachsen, junger Mann!“. Und ich sah wieder die leuchtenden Augen von meinem Vater, der sagte: „Junge, das ist Heimat“.
Ich lebe nicht, wie viele denken, zwischen 2 Kulturen. Ich lebe mit 2 Kulturen. Und das ist eine riesige Bereicherung. Spätestens in Afrika merke ich immer, wie deutsch ich bin. Aber hier merke ich auch, dass ich etwas in mir trage , das nicht in meinen deutschen Kumpeln Jona und Fabian ist, nämlich meinen afrikanischen Touch, meine afrikanische Identität.
In Momenten, in denen ich etwas verwirrt bin, pflegt mein Vater mir immer zu sagen: „Junge! Ein großer Denker sagte einmal: „Ein Mensch mit 2 Kulturen, hat einen „Wert“ von 2 Menschen!“
Und dann gehe ich in mich und freue mich über meine Bikulturalität.
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Ich kam im Rahmen der Familienzusammenführung zu meinem, in Lübeck seit 10 Jahren lebenden Mann. Ich bin auch nach Lübeck, gekommen mit der Absicht en sozialwissenschaftliches Studium aufzunehmen.; Mein Abitur mit der Leistungsfach Human- und Sozialwissenschaft habe ich im Senegal absolviert. Ich bin in der Phase des Sprachenlernen und hoffe mein Studium spätestens in Wintersemester anzufangen
Ich kam an einem November Monat, und wurde empfangen von einem nassen und kalten Wetter.
Ich habe in den ersten Tagen sehr die senegalesische Heimat vermisst. Aber ich lebte mich langsam ein und schritt nach Schritt entdeckte ich die Schönheit Lübeck. Mein Lieblingsort war eindeutig das Holstentor
Ich war fasziniert von der Schönheit der Architektur bestimmte Gebäude Lübecks und war besonders beeindruckt, als man mir erzählte, dass einige über 600 Jahr alt sind.
Was mir aber aus der afrikanischen Heimat am meisten gefehlt hat, war nicht das Klima oder die Wärme der Menschen, sondern das Essen.
Ich kam wirklich nicht zu Recht mit dem was ich hier kulinarisch fand.
Ich vermisste, das „Thiebu Djeune“, das „Domoda“, das „thiere Mbum“ und besonders vermisste ich mein Lieblingsessen, das „MAAFÉ“
In meinen Beitrag möchte ich euch zu einer Reise in die kulinarische Welt Afrikas entführen.
Fragen Sie mich nicht wo, ich die Zutaten gefunden habe. Ich war mit meinem Mann in Hamburg und dort entdeckte ich in der Nähe vom Bahnhof einen afrikanischen Laden. Das nötige für mein MAFFÈ“ habe ich dort gefunden.
Seitdem ich diese Möglichkeit entdeckt habe, afrikanische Zutaten zu kaufen, ist meine Aufenthalt in Lübeck noch schöner. Denn, unter hanseatisches Flair, kann ich nun ständig meine kulinarische Reise in meine senegalesische Heimat starten.
Rezept „Maafé“ : Erdnusscremesauce mit Reis oder Kuskus
Ein senegalesisches Gericht
(Portion für 4 Personen)
Zutaten
Gemüse
750 Gramm Weißkohl oder 500 Gramm Rosenkohl
500 Gramm Möhren (Karotten)
2 Mittelgröße Stück Aubergine
3 Stück Paprika (1 grüne, 1 gelbe und 1rote)
1 Mittelgröße Zucchini
1 Stücke Süßkartoffel (500 Gramm)
1 Stück „Nadio“ (afrikanischer Kürbis) (500 Gramm)
3 Stücke „Diakahtou“ (afrikanische Aubergine)
Gewürze
Salz
Gemahlener Pfeffer
Granulierter Knoblauch
2 Mittelgröße Zwiebelstücke
2 Knoblauchzehe
1 Dose Gemüsebrühe
Gemahlener „Soumbala“ – Gewürz (wird aus dem Samen des Baumes Néré hergestellt)
Extras:
½ Dose cremige Erdnusscreme oder Erdnussbutter (erhältlich bei Penny-Markt)
4 kleine Dosen Tomatenmark
1 Stück Trockenfisch (erhältlich bei AFRO-ASIA-LADEN)
Beilage:
Reis oder KUSKUS (bekommt man beim Türken) oder auch Kartoffel
Fleisch:
Schmeckt am besten mit Lamm- oder Rindgulasch, aber auch mit Hähnchenkeulen. Kann mit oder ohne Fleisch gemacht werden (vegetarische Version)
Vorbereitung
Karotten, Kohl, Aubergine, Zucchini, Süßkartoffel, „Diakhatou“ und „Nadio“, in 4 gleichmäßigen Stücken schneiden. Paprika klein schneiden. Zwiebeln und Knoblauch klein schneiden. Fleisch mit Essig, Gemüsebrühe und Knoblauch marinieren
Zubereitung
Fleisch mit Essig, Gemüsebrühe und Knoblauch marinieren. In Öl scharf anbraten. Zwiebeln hinzufügen. Tomatenmark zugeben. ¾ Liter Wasser zugeben. Das Gemüse hinzufügen. Das Ganze mit Gemüsebrühe, Knoblauch-, Pfefferpulver, Salz würzen. Trockenfisch hinzufügen.
15 bis 25 Minuten leicht kochen lassen. Das Gemüse und das Fleisch entnehmen. In einem extra Top aufbewahren und warmhalten
Erdnusscreme in der übrig gebliebenen Sauce hinzufügen und unter ständigen umrühren kochen. Je nach gewünschter Stärke, etwas Stärkemittel hinzufügen.
Guten Appetit
„Na rees ak Djamm“ (Gute Verdauung. Sag man auch im Senegal, wenn man fertig ist mit dem Essen)
Yacine DIOP
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Einen Sonderfall bildet Nayo Bruce, der mit seiner Familie im Tivoli-Theater auftrat. Bruce kam mit einer "Völkerschau" aus Togo nach Deutschland und entschied sich zu bleiben. Er machte sich rasch als Schausteller selbstständig. Die Familie bereist ganz Europa und trat bis 1940 in Deutschland auf.
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Während der französischen Besatzung gelangte eine Gruppe flüchtiger afrikanisch-karibischer Soldaten (die Napoleon zwangsrekrutiert hatte) nach Lübeck. Nach ihrer Entdeckung flohen sie – vermutlich vorbei am Holstentor und über Stockelsdorf nach Plön. Dort wurden sie jedoch inhaftiert und sollten zur Hinrichtung nach Lübeck zurückgeschickt werden.
Die farbigen Soldaten waren entschlossen, sich ihrer Auslieferung durch Suizid zu entziehen – sie konnten aber durch die Intervention des jungen Adligen Adam Ernst Rochus von Witzleben gerettet werden. Er und seine Mitschüler sammelten Geld und organisierten die Rückreise der Verfolgten über Kopenhagen in die Karibik. Ihr Anführer Francois Latour entschied sich jedoch, in Ostholstein zu bleiben. Er arbeitete als Fechtlehrer für den jungen Adeligen. Später heiratete er ein Dienstmädchen. Ihre Nachkommen sollen bis heute in der Region leben.
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